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AutorenbildKatja @ coitoergosum

Arm aber sexy?! Sexuelle Gesundheit darf kein Luxusgut sein. Die Vision eines grundlegenden Umgangs.

Wir müssen reden, denn: Sexualität ist eines unserer grundlegenden menschlichen Bedürfnisse. Sie ist ein wesentlicher Teil unserer Persönlichkeit sowie Identität und damit verbundene Lust ist zentraler Aspekt des Menschseins (IPFF Deklaration Sexuelle Rechte). Sexuelle Rechte sind Menschenrechte und zielen auf Freiheit, Gleichstellung, Privatsphäre, Selbstbestimmung, Integrität und Würde ab. All diese Aspekte zahlen auf unsere sexuelle Gesundheit ein. Diese KANN durch Krankheit und Behinderung wesentlich beeinträchtigt sein und somit auf Lebensqualität und Zufriedenheit deutlich einwirken.


Deshalb ist es wichtig, dass es entsprechende Anlaufstellen gibt. Sodass Betroffene über derlei Einschränkungen sprechen und in ihrer sexuellen Teilhabe ggf. gefördert werden können. Doch leider ist es nach wie vor so, dass Sexualität als Thema in Medizin und Therapie weiterhin tabuisiert wird. Um dies zu ändern, habe ich für den kommenden Kongress Armut und Gesundheit 2022 einen Beitrag über einen offenen sowie professionellen Umgang mit Sexualität eingereicht.

 

Sexuelle Gesundheit wird als Thema sowohl in den Gesundheitsberufen als auch in der Medizin per Ausbildungs-verordnung weitestgehend tabuisiert. Dabei sind die Erfüllung sexueller Bedürfnisse Voraussetzung für ein erfülltes, gesundes und zufriedenes Leben.


Dieses Negieren in der Theorie hat zur Folge, dass auch in der Praxis kaum bis nie über sexuelle Themen gesprochen wird.

Dabei zeigt die aktuelle Studienlage, dass sowohl Praktizierende Skills hinsichtlich Gesprächsführung, aber auch inhaltlichem Wissen sowie Umgang mit herausfordernden Situation benötigten. Aber auch Patient:innen geben an, auf derlei Themen angesprochen werden zu wollen und dies professionsübergreifend: Rheuma Patient:innen in der Orthopädie sowie MS-Patient:innen in der Neurologie, aber auch Patient:innen mit psychischen Erkrankungen profitieren enorm von Beratungs- sowie Informationsangeboten aus dem Gesundheitswesen; um nur einige Beispiele zu nennen.


Dabei könnte ein einfaches Kommunikationsprinzip Patient:innen helfen, ihre sexuelle

Gesundheit sicher angesprochen zu wissen. Das PLISSIT Modell (s.u.) aus der Sexualtherapie sorgt einerseits für eine klare Kommunikationsstruktur, andererseits als Basis, auf die sich interprofessionell geeinigt werden kann.


Mit der Erlaubnis (P) über sexuelle Themen zu sprechen, geben Behandler:innen limitierte Informationen (LI) hinsichtlich sexueller Anliegen und machen dann bei Bedarf spezifisch passende Vorschläge (SS). Bei nötiger qualifizierter Intervention, kann zu spezialisierten Behandeln:innen für intensive Therapie (IT) delegiert werden.


(Grafik eigene Darstellung i.A. an PLISSIT Model 1974)


Die Vision: alle Professionen verfügen über eine Grundbasis über Wissen hinsichtlich sexueller Gesundheit. Wenn alle Behandler:innen von Ärzt:in über Therapeut:in bis hin zur Pflege eine grundständige Ausbildung bezüglich des Umgangs mit sexueller Gesundheit hätten, und derlei Themen grundsätzlich als gewöhnlicher wahrgenommen würden, so könnten schließlich Patient:innen an der Stelle ihre Anliegen besprechen, wo Vertrauens- und Beziehungsebene am passendsten wären. Unserem Gesundheitssystem würde dies langfristig Kosten ersparen, schließlich korrelieren sexuelle Zufriedenheit und Gesundheit eng miteinander.

Wär´das nicht sexy?!


 

FÜR EINEN SOUVERÄNEN UMGANG MIT SEXUALITÄT: SCHAU DIR MEINE FORTBILDUNGEN AN!


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