Katja @ coitoergosum
Unterstützung aus der Ferne I Amalie Kramer
Wer meinen Weg etwas mit verfolgt, der weiß von meiner lang gehegten österreichischen Freundschaft ;) Und nachdem ich mit meinem wertgeschätzten Kollegen Markus Kraxner @handlungsplan über zwei Jahre lang beständig am OPISI-DE gearbeitet habe, bekomme ich nun weiteren Support aus dem Land, in dem die Schnitzel an den Bäumen wachsen: Ab sofort unterstützt mich Amalie Kramer digital in der sexualpädagogischen Arbeit.
Amalie hat sich konsequent bei mir gemeldet und immer wieder ihre Unterstützung angeboten. Zeitgleich sagte mir im Jahr des Wasserhasen das Tarot-Blatt, ich solle die Angebote annehmen, die sich mir bieten. Wenn das der Wasserhase so sagt, dann nehme ich die Unterstützung für die sexualpädagogische Arbeit natürlich gerne an und freue mich umso mehr über Amalies Support aus Österreich <3
Da sie in Zukunft auch den ein oder anderen Fachbeitrag leisten wird, stellt sie sich am besten kurz selbst vor:

Bild: Amalie auf der Fachtagung Psychische Gesundheit bei Ergotherapie Austria. Dort stellte sie ihre Bachelor-Arbeit vor, in der sie über die Verbreitung des Einsatzes kreativen Schreibens als Maßnahme in der Ergotherapie sprach. Toll!
Hallo, ich bin Amalie, frisch gebackene Ergotherapeutin aus Österreich und ich freue mich,
mich heute hier vorzustellen. Ich habe meine Ausbildung erst letzten Herbst abgeschlossen
und arbeite nun seit einigen Monaten in einer psychiatrischen Einrichtung. In meinen Augen
bietet die Ergotherapie sehr viele spannende Bereiche, zu viele, um sich mit allen genauer zu befassen. Ich war also schon währen des Studiums auf der Suche nach einem Thema, das
mich so fesselt, dass ich darin eintauchen möchte. Ich glaube, dass ich dieses Thema, diesen
Bereich in der Sexualität gefunden habe.
Mein Weg zu Coito begann damit, dass Katja vor etwa einem Jahr einen Vortrag an der
Hochschule, an der ich zu dem Zeitpunkt studierte, hielt. Sie sprach dabei von einem
souveränen Umgang mit Sexualität, von Sexualität als bedeutungsvolle Betätigung.
Sexualität, ein Thema das bis dahin in der Ausbildung kaum vorgekommen war. Der Vortrag
war online und obwohl ich der online Vorträge in der Corona Zeit so müde war, verpasste ich
keine Sekunde.
Ich sollte hier vielleicht erwähnen, dass Sexualität an sich etwas ist, das mich seit meiner
frühen Jugend sehr beschäftigte. Gleichzeitig erlebte ich auch wie wenig offen über dieses
Thema in unserer Gesellschaft gesprochen wurde und schämte mich immer ein bisschen für
mein großes Interesse daran.
Als ich Katja sprechen hörte und auch als ich in den Tagen danach darüber nachdachte,
merkte ich, wie groß mein eigener Wunsch nach mehr Offenheit und Enttabuisierung war.
Ich wollte meiner Faszination für dieses Thema selbstbewusst nachgehen können. Ich wollte
mich engagieren und meine eigene Haltung ändern, souveräner werden, um auch meinen
KlientInnen die Möglichkeit geben können darüber zu sprechen.
Katjas Botschaft, einfach mehr mit Freunden und Familie über Sexualität zu sprechen war für
mich ein Anstoß genau das zu tun. Mit Freundinnen fiel es mir recht leicht darüber zu
sprechen und auch mit meinem Partner begann ich mehr darüber zu reden, was meine
Bedürfnisse sind, was ich bei meiner Recherche über Sex und Intimität gelernt hatte oder
was ich aus Erzählungen von FreundInnen erfahren hatte. Je mehr ich mit anderen
Menschen darüber sprach, desto leichter wurde es und schließlich sprach ich auch in der
Familie offen über Sex, Bedürfnisse, Beziehungen, … die Liste ist lang. Schwierig wurde es
immer dann, wenn ich merkte, dass es dem Gegenüber unangenehm war darüber zu
sprechen.
Ich habe zeitgleich mit dem „über Sex reden“ begonnen mehr und mehr zum Thema
Sexualität zu lesen, hörte Podcasts und lernte mehr über Gender, die LGBTQIA+ Community.
Ich lernte auch mehr über Scham und woher sie kommt. Ihr findet einige Hinweise, wo ich
mich informiert habe am Ende des Artikels.
Je mehr ich las und hörte, desto mehr wurde mir klar wie groß das Thema Sexualität ist und
was alles dazu gehört. Je mehr Informationen ich sammelte, desto mehr wuchs mein
Selbstbewusstsein auch darüber zu sprechen.
Ich beschloss irgendwann Katja zu kontaktieren. Ich wollte mich engagieren, sie in ihrem
Vorhaben unterstützen das Thema in der Ergotherapie voranzubringen, ein Tabu zu brechen.
Hier bin ich also und schreibe diesen Beitrag. Vielleicht folgt schon bald der Nächste.
Bis dahin, alles Liebe,
Amalie